Erlebnisbericht-Olsenbande fährt nach Jütland im Juli 2011  

von Rüdiger Schöppe

Unser Familienurlaub sollte uns im Juli 2011 nach Dänemark-Nr.Vorupor führen. Als sehr großer Olsenbandenfilmefan gingen da natürlich alle Alarmglocken an. Also erstmal Recherche im Internet und so auf die sehr umfangreiche und mit viel Fleiß erstellte Homepage von Holger, www.olsenbande-hompage.de gestoßen, die mir auf der Suche nach den wichtigsten Drehorten des 3.Teils sehr hilfreich war. Natürlich hat bei so einem Jahreserholungs- Urlaub die Familie und der 4-jährige Sohn Vorrang. Aber man kann ja das Schöne mit Wichtigem verbinden. Also ab nach Thisted, heißt Shopping für die Frau, Spielzeugläden für den Sohn und ich suchte in der Storegade die Krabbe`s Konditorei und Sparkasse. Die Sparkasse war ja leicht zu finden, mitten auf dem (bei uns würde man sagen) Marktplatz.

Also konnte erstmal ein netter Stadtbummel in Thisted folgen, Shopping für meine Frau und Spielzeug für den Sohn.

Das nächste Foto ist von der Sparkasse in Richtung Storegade aufgenommen, zeigt den nicht mehr ganz unverbauten Blick, denn dazwischen steht jetzt ein Imbiss, so dass der Spielzeugladen etwas verdeckt ist.

Das Auffinden der Krabbe's Konditorei war schon erheblicher schwerer. Nach mehreren Durchgängen und ständiger Motivsuche hatte ich ein sehr nettes Gespräch in einem Geschäft mit einer älteren Verkäuferin. Das Zauberwort war "Egon Olsen" und nicht wie zu erwarten "Olsenbande". Sie erzählte mir das dieses beliebte Cafe einer Bank und einem breiten Fußgängerweg (jetzt Zugang zu einem großen Stadtparkplatz) weichen mußte,schade!

In dem aktuellen Foto sieht man sehr deutlich zwischen Einkaufszentrum und Bank(Nykredit) den besagten Fußgängerweg und die nun nicht mehr vorhandene Krabbe's Konditorei, sehr schade!! Im Hintergrund sieht man sehr schön die Kirchturmspitze und das Rathaus(?).

So verabschiedete ich mich etwas traurig aus Thisted.

Nach ein paar Tagen am Strand in Nr.Vorupor mit der Familie und zwei Besuchen an typisch dänischen Put & Takegewässern (viel Kosten, wenig Fisch) ging es nun endlich zum ersten Mal nach Hanstholm. Gleich am Ortseingang ein großes Shoppingcenter (gut für die Familie) und so ist man schon in Nähe des Hotel Hanstholm.

Ein leerer Parkplatz gegen Mittag ist wohl auch selten. Das Hotel ist fast unverändert zum Film. Nur der Eingangsbereich wurde mit einer Stahlkonstruktion "verschönert",

Eine sehr nette und junge Empfangsdame die mit der Olsenbande nichts anfangen konnte, mir aber doch immerhin ein Foto im Foyer gestattete. (Rechts neben dem Kamin ist das Foyer, was ich dann aber nicht fotografierte, weil besagte "Dame" dort stand)

So ging es als nächstes zügig zum Bunkermuseum.

Leider waren heute so viele Besucher da (auch wenn es das Foto nicht wiedergibt) das ich mir diesen wichtigen Besuch für einen späteren Tag aufhob. Und das war gut so!! (Was sich später beweisen sollte)

Nach einem Strandfest verschlug es uns an einem Sonntag zum einem Rummel-und Trödlermarkt. Um es gleich zu sagen, ein Glücksfall und Volltreffer. Nicht bloß daß der Sohnemann mit Spielaktivitäten eingedeckt war, meine Frau schön trödeln konnte, ersteigerte ich eine VHS "Olsenbanden-deruda Nr.9" plus einem Bonusfilm mit Ove Sprogøe, Poul Bundgaard & Kirsten Walter, Regie: Erik Balling für läppische 4 Euro.

Mit etwas Glück erhält

man auch einige Filme der Olsenbanden-Darsteller, vor allem mit Ove Sprogøe & Kirsten Walter und fast immer in der Regie von Erik Balling in einigen Läden in Dänemark mit einem DVD & Videoangebot ! Mein Tipp, einfach mal stöbern. ABER alle in dänischer Sprache !

Nun zog es mich nochmals nach Hanstholm und nach einigen Überredungsgesprächen fuhr mein Kumpel mit mir mit (einer Familie kann man es wirklich nicht zumuten, dieses ewige Kartengelese "wo bin ich ?", "wo ist der nächste Drehort ?" und dann natürlich fotografiere) und die Frauen mit Kindern machten sich einen schönen Bummel, Strand und Faulenzertag !!

Noch vor dem Ortseingang von Hanstholm sind die großen Bunkeranlagen, die aber nichts mit den Drehorten der Filme zu tun haben.

Dazu muß man wissen, das Hanstholm zu Deutscher Besetzungszeit massiv mit Bunkern bepflastert war bzw. ja noch ist. Für Geschichtsfreak's ist da viel zu erfahren, zumal die Dänen unkompliziert mit diesem Thema umgehen und nicht nach fast 70 Jahren immer noch so verkrampft, wie wir Deutschen, dazu nachher aber noch mehr. Wenn man auf Drehorte-Tour ist, läßt es sich nicht vermeiden die kompletten Anlagen und natürlich deren Geschichte zu sehen und sich damit zu befassen !!

Nun also abermals zum Bunkermuseum, pünktlich um 10.00h waren wir da und zum Glück noch fast allein, schon eine Stunde später war es wieder sehr voll.

Hier in diesen "heiligen" Hallen wurden etliche Szenen des Olsenbanden-Films gedreht, also los ging`s.

Am Einlass gab es eine sehr interessante Broschüre zu kaufen zum Thema:

"Olsenbanden`s Jylland"

mit allen Drehorten in Jütland, detailierten Karten und Fotos, leider fast nur in Dänisch, aber trotzdem sehr hilfreich!! Klare Kaufempfehlung!

Bild: © Nordisk Film

In der Ausstellung im Obergeschoss ist allerlei Interessantes zum Thema Bunkeranlagen, Bewaffnung, etliche Fundstücke und Originale was man sich ruhig ansehen kann, wenn man nicht beide Augen geschichtstechnisch verschlossen hält, gerade für die junge Generation und auch einigen im rechten bzw. linken Lager.

Doch wir sind ja hier quasi auf Egon's Spuren und so geht's in den Keller zu den Bunkeranlagen.

Wie schon gesagt, auch im Bunker jede Menge Interessantes zum Thema Bunker, Bewaffnung, wie die Besatzung gelebt hat u.s.w. Die Dänen haben da mit viel Fleißarbeit und ohne Sachen zu verkomplizieren, wie "wir" es eben mit allem zum Thema 1933-1945 machen, eine tolle Ausstellung erarbeitet, die auch ein Olsenbanden"Zimmer" hat.

Ansonsten wird in den Bunkergängen viel Geschichte erzählt, auch wenn es mal gegen die eigenen Landsleute ging. Denn die fast kompletten Bunkeranalagen wurden nicht von Zwangsarbeitern gebaut, wie man es immer so vermuten lässt, sondern von dänischen Einheimischen, weil sie hier gutes Geld verdienten, so der dänische Infoteil.

Also braucht keiner "stolz" über die zum Teil noch sehr gut erhaltenen Bunker streicheln, nix deutsche Wertarbeit.

Was ich nicht wusste und man dann eigentlich durch Zufall findet, ist natürlich für jeden OB-Fan das Wichtigste. Eine kleine Ausstellung zum Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland" mit einer Film Ecke, wo der 3.Teil in einer Endlosschleife auf Dänisch läuft.

Schön, dass es dieses Zimmer gibt.

Nun noch ein paar Fotos von Kulissen im Bunker, die im Film zu sehen sind oder die irgendwie in dem Handlungsablauf involviert sind.

Egon ist eben besser anzusehen.

Und auch die "unberechenbare" Bombe, die im Film eine wichtige Rolle spielt, ist dabei.

Das war es dann "Olsenbandentechnisch" gesehen vom Bunkermuseum. Man kann auch noch mit einer Museumsbahn eine Runde im und außerhalb vom Bunker drehen.

(Anm. von olsenbande-homepage.de :Übrigens genau die Strecke die die Bande im Film fuhr)

So ging es nach Vigsø zu den Bunkern an den Strand. Wenn man diese vielen Bunker am Strand sieht, ergeht es einem ohne Zweifel wie einst "unsere" Helden Egon, Benny & Kjeld, Euphorie ohne Grenzen.

Obwohl ich schon einige Bunker an dänischen Stranden gesehen habe, sind es eben für einen echten OB-Fan ein erhabenes Gefühl, "Die" Bunker endlich zu sehen. Wie oft habe ich mir damals gewünscht(als Kind) mal diesen Strand zu betreten, als Ossi wohl genauso realistisch, wie eine Reise zum Mond, jedenfalls für den normalen DDR-Bürger.

"Wichtigster" Bunker ist natürlich Bunker Nr.: 246/312-3, musste ich aber erstmal anhand meiner Aufzeichnungen suchen.

Als der Film gedreht wurde, war der Bunkereingang noch im "Trockenen", so sieht man einmal sehr drastisch, was sich so das Meer in 40 Jahren an Land holt.

Da wir keine Badehose mithatten, ich aber unbedingt zum Bunker wollte, vertagte ich dieses "Vorhaben", denn mir war klar, ein paar Tage Urlaub sind noch und man kann ja auch mit der Familie einen Badetag einlegen und dann wäre ein "Besuch" ja noch drin.

Leider ein Irrtum, aber dazu später mehr...

Um die Schönheit dieses Strandes rüberzubringen (Oder geht es bei diesem Anblick nur OB-Fans so ??), füge ich noch ein paar Bilder hintendran, zu beachten:

Das kristallklare Nordseewasser, kann mit jedem Karibikwasser mithalten, so jedenfalls mein Kumpel und nicht OB-Fan !!

Viele Bunker sind noch begehbar (wohl in Deutschland undenkbar), allerdings sollte man keine Platzangst kennen, am besten eine Taschenlampe mithaben und sich von der Schräglage der Bunker im Inneren nicht verrückt machen lassen.

Im Hintergrund, bei den Windrädern ist Hanstholm. Also sind es bis zum Strand von Vigsø so 6-7 km.

Viele Bunker sind aber auch trockenen Fußes zu erreichen.

Nun zum "Film"-Bunker der Olsenbande

Der Eingang liegt jetzt leider Unterwasser...

Kaum im Ferienhaus angekommen wurden die Details für die vorerst letzte Fahrt nach Hanstholm herausgesucht:Schlucht zum Strand "Baunvej", Tankstelle, Akelejevænget, Ortseinfahrt von Vigsø, am Strand zum Bunker schwimmen und natürlich Mad Madsen's Hof.

Doch erstmal wieder Familienaktivitäten: Kerzengießerei, Bonbonfabrik, Aquarium und an den Strand. Da ich eine sehr verständnisvolle Frau habe (fast immer), sind wir zusammen nach Hanstholm & Vigsø gefahren.

Also Ziel Nr.01 Akelejevænget (im Film- Dorfstraße)

Und schon ging's weiter Richtung Tankstelle (im Film 2.Tanke)

Tankstelle am Thistedvej kurz vor Hanstholm, sieht aber auch etwas verändert aus, im Vergleich zum Film.

Am Baunvej, ohne Beschreibung sehr schwer zu finden im Stadtteil Hamborg gelegen, kam Egon ( im Film ) im Taucheranzug den schon trauernden Benny & Kjeld entgegen. Schöner abfallender Zuweg zum Nordseestrand, allerdings ohne Bunker, die sind ja in Vigsø so 6-7km entfernt.

Kleiner Tipp für Besucher: Bei Gegenverkehr wird's lustig (sehr eng)...

Also ging es nochmal abschließend nach Vigsø .

Die berühmte Ortseinfahrt mit dem Blick am Horizont zur Nordsee. Wenn man genau geradeaus fahren könnte, wäre man an den Bunkern(schön zu sehen auf dem "alten" Foto).

Rechts vorn stehen jetzt große Ferienhaussiedlungen und links geht es zu Madsen's Hof.

Ja, Madsens Hof im Krægpotvej ist etwas arg zugewachsen, sieht auch etwas verwahrlost aus und z.Z. dürfte da auch kein Mensch wohnen, so sah es jedenfalls aus.

Links im Hintergrund sieht man ein Teil der Riesenferienanlage und auf der linken Seite geht eine Straße etwa noch 500m zum Strand zu den Bunkern. Die Zufahrtsstraße vom Ort zum Strand läuft etwa 200m hinter Mads Madsens Haus.

Wollte eigentlich noch ein paar mehr Fotos machen, leider machte der Akku etwas schlapp. Also kurze Pause gemacht und den sehr schön angelegten Spielplatz vom Feriencamp besucht mit Hoppebude und Riesenrutsche.

Mit etwas erholten Akku's zum Strand von Vigsø.

Doch nun war voll "Der Sturm" angesagt, Null Chance an den Bunker Nr.246/312-3 ranzukommen. Als gelernter Dänemark-Nordseebesucher weiß man, dass man an diesem "Gewässer" sehr vorsichtig agieren sollte, egal wie gut man schwimmen kann. Besonders auf seine Kinder sollte man immer achten!

Also konnten wir nur nochmal die Bunker am Vigsø Strand "besuchen".

Als wir dann den Strand verlassen haben (mussten), der Wind wurde immer unerträglicher fand ich am Bunker zum Olsenbanden-"Bunker" dieses Eisenteil halb am Strand, halb im Wasser (nicht abgebaut-Ehrenwort). Das so ein Teil (schwer) nicht von einem Schiff mal so plötzlich angeschwemmt wird ist klar, also ist es zu mind.99% von diesen Bunkern. Zumal ich bei den Exkursionen in den Bunkern und in den Bunkeranlagen im Museum massenhaft solche Lüftungsrohre mit diesem Querschnitt gesehen habe. Der beste Beweis ist das letzte Foto, was mein Sohn geschossen hat, rechts neben mir ist ein solch erwähnter Lüftungsausgang.

Wer also eine gute Idee hat, was man damit machen könnte...bitte.

Olsenbanden-Museum ?? (siehe Bild 01 & 02 am Ende)

Abschließendes Fazit:

Die dänische Nordsee um Hanstholm herum ist auf alle Fälle ein Urlaubsbesuch mit der ganzen Familie wert.

Wer diesen Film (Teil 3) so liebt wie ich, der muss diese Fahrt machen.

Besonders am Hotel Hanstholm, den Bunkern am Strand oder Mads Madsen's Hof bist du kurz davor das Gefühl zu haben, das gleich Egon, Benny & Kjeld um die Ecke kommen !!!

Nie habe ich mich "unseren" Filmhelden näher gefühlt !!

Ich habe wirklich nur ein Teil der Filmkulissen besuchen können. Die Dünen von Krægpotvej, der Flugplatz in Thisted, die schwarzen Häuser in Agger oder die Bahnstecke zwischen Thyborøn nach Harborøn werden dann eben das nächste Mal besucht.

Man muss sich ja auch was aufheben für den nächsten Besuch und zu sehr sollte die Familie ja auch nicht "leiden".

Für Fragen und Auskünfte stehe ich jedenfalls bereit.

Alle Angaben habe ich nach besten Gewissen aufgeschrieben, kleine Fehler können möglich sein.

PS: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie getrost behalten!!

Bitte weiterblättern

Bild 01:

Bild 02:


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